Sprung ins kalte Wasser oder wie ich das erstmal Mal slammte. Bericht von der tekom-Tagung, 2. Teil

von Ulrike Parson am 18. November 2019

Eigentlich bin ich ja ein alter Hase bei der tekom-Tagung und sollte nicht mehr allzu aufgeregt sein, wenn ich einen Vortrag halte. Aber als Dieter Gust und ich unsere Feierabend-Schnapsidee einer scherzhaften Debatte (Trend-Slam) auf die Bühne brachten, war mir doch etwas flau im Magen. Wie würde das wohl ankommen?

Doku-Slam mit Ulrike Parson und Dieter Gust auf der tekom-Jahrestagung 2019

Fünf kontroverse Themen, die unter Kollegen häufig diskutiert werden, hatten wir uns vorgenommen. Jeder von uns musste eine Position dazu beziehen – die sich deutlich vom Opponenten unterscheiden sollte. Nach einer kurzen Redezeit für beide entschied das Publikum, wer seine Position besser begründet hatte. Dabei waren unter anderem:

  • Drucken oder elektronisch ausliefern? Was darf man heute?
  • Ist PDF tot und alles wird in HTML5 ausgeliefert?
  • Wer braucht schon iiRDS?
Dieter Gust fragt: Ist iiRDS der Wolf im Schafspelz?

Dieter agierte geschickt mit Gesten und Bewegungen auf der Bühne, das fällt mir als kühle Norddeutsche eher schwer. Und dann kam er auch noch mit ungeprobten Überraschungsfragen (Hast du etwa noch eine Straßenkarte im Auto?). Aber nach dem ersten Aufwärmen war ich so gut drin, dass mir sogar spontane Repliken einfielen. Und unsere Kollegen Marion Knebel als strenge Moderatin sorgte erfolgreich dafür, dass die ungeplanten Teile den Zeitplan nicht sprengten.

Für uns beide war es echt schwierig, bei den Themen komplett entgegengesetzte Positionen zu vertreten, da sich unsere Meinung in der Realität eher überlappen. Aber ohne Gegensätze hätte der Streit keinen Pfeffer gehabt.

Das Publikum tat alles, was es in einem Vortrag nicht darf: zwischenrufen, klatschen, pfeifen. Herrlich, so macht die tekom-Tagung noch mehr Spaß! Und dass Dieter am Schluss knapp gewann, war mir dann auch herzlich egal. Wer macht im nächsten Jahr mit?

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