Tiere im Büro. Teil 1: Molly
Molly ist sensibel. Wird es laut im Büro, und das wird es schon mal, versteckt sie sich hinter Lucas Schreibtisch. Luca ist Technische Redakteurin und Mollys Frauchen. Ich mag diese Verniedlichungen ja nicht – Frauchen, Herrchen – aber Besitzerin klingt auch doof. Also eben Frauchen.
Molly hat einen positiven Einfluss auf uns. Bei Diskussionen dämpfen wir unsere Stimmen, wenn Molly im Raum ist. Wir machen auch keine ruckartigen Bewegungen mehr. Die machen Molly Angst. Neulich haute ich mal spontan mit der Faust auf den Tisch und wurde sofort zurechtgewiesen: „Sei doch leise, die arme Molly!“
Molly ist ein bisschen neurotisch. Zum Beispiel mag sie keine Keller. Deswegen ist sie bei unseren Besprechungen nie dabei. Unser Dungeon liegt (natürlich) im Keller, und dann bleibt Molly oben und fiepst. Das ist manchmal nicht einfach, für uns alle.
Molly mag keine Fliesen. Unsere Küche ist schwarz gefliest. Molly betritt niemals die Küche.
Molly mag keine Drehtüren. Manchmal gehen wir zum Mittagessen ins Einkaufszentrum. Sobald Molly die Drehtür entdeckt, die ins Einkaufszentrum führt, lässt sie sich flach auf den Bauch fallen. Das passiert meistens, wenn wir bei der kurzen Grünphase über die Straße gehen.
Molly ist ungeduldig. Sie weiß genau, wenn Luca Feierabend hat. Dann steht sie im Flur und bellt, bis Luca endlich zusammenpackt. Das hat den Vorteil, dass Luca nicht so viele Überstunden macht.
Molly mag keinen Regen, dafür liebt sie Sand.
Molly liebt Harzer Käse. Deswegen läuft sie immer Manfred hinterher, treppauf, treppab. Manfred ist unser CFO und hat für Molly immer ein Stück Harzer Käse dabei. Molly liebt es auch, Cappuccino-Milchschaum vom Finger zu schlecken. Geht auch laktosefrei. Molly nimmt es da nicht so genau.
Im nächsten Teil lesen Sie über unsere anderen beiden Bürotiere: Felix und Blacky.
Neuen Kommentar hinzufügen